In unseren letzten Beiträgen haben wir uns mit der Einrichtung einer EPA und entsprechend geeigneten Bodenmaterialien beschäftigt. In diesem Beitrag werden wir uns nun auf Materialien für den ESD-Schutz und deren Kennzeichnung fokussieren. Wir werden untersuchen, welche Materialien am besten geeignet sind, um eine dissipative Arbeitsumgebung zu schaffen. Dieser Beitrag wird wichtige Informationen für jeden in der Elektronikfertigung bereitstellen, um ESD-Bauteile sicher und erfolgreich zu handhaben.
Schilder und Symbole im ESD-Schutz
Gehen wir zuerst auf die entsprechende Beschilderung für ESD-empfindliche Teile und ESD-Schutz ein. Denn diese Schilder zu kennen und zu verstehen ist die Grundlage dafür, Materialien im ESD-Schutz richtig zuordnen zu können.
Das Grundsymbol für ESD-empfindliche Bauteile und Elemente besteht aus einer gelben Hand, die von einem schwarzen Dreieck umgeben ist. Es dient zur Kennzeichnung von Bereichen oder Gegenständen, die besonders anfällig für elektrostatische Entladungen sind und daher besondere Vorsichtsmassnahmen erfordern. Es ist wichtig, dieses Symbol an allen ESD-empfindlichen Bauteilen und Elementen anzubringen, um das Personal darauf aufmerksam zu machen und es dazu zu ermutigen, sie sicher und korrekt zu handhaben.
Das ESD-Schutzsymbol
Das Schutzsymbol ist ein weiteres wichtiges Symbol im Zusammenhang mit ESD-Schutz. Es wird verwendet, um alle ESD-Schutzprodukte wie Beutel, Behälter und Bekleidung zu kennzeichnen. Das Symbol besteht aus einem schwarzen Kreis, in dem ein schwarzes Dreieck mit einer weissen Hand abgebildet sind. Unterhalb des Symbols befindet sich ein Buchstabe, der Auskunft über die Eigenschaften des Produktes gibt. Diese Buchstaben können "C" für "Leitfähige", "D" für "Dissipative", "S" für "Abschirmend" und "F" für "Schirmwirkung gegen elektrostatische Felder" sein. Diese Buchstaben geben an, ob das Produkt dazu beiträgt, elektrostatische Ladungen abzuleiten oder abzuschirmen. Es ist wichtig, dass das Schutzsymbol an allen ESD-Schutzprodukten angebracht ist, um sicherzustellen, dass sie richtig verwendet werden.
Weiterhin gibt es drei Unterschiedliche EPA-Symbole. Diese kennzeichnen die Ausstattung einer EPA wie beispielsweise Tische, Stühle und Rollwagen. Zudem gibt es je ein Schild, welches den Beginn bzw. das Ende einer EPA signalisiert. So können Sie sich stets sicher sein, ob Sie sich innerhalb einer EPA befinden.
Materialien für den ESD-Schutz
Materialien, die zum ESD-Schutz verwendet werden, werden anhand ihrer Widerstandseigenschaften klassifiziert. Eine Methode zur Bestimmung der Wirksamkeit eines Materials ist die Messung des Oberflächenwiderstands. Jedoch ist diese Methode nicht immer aussagekräftig und es empfiehlt sich, stattdessen die "Abklingzeit der erzeugten Ladung" zu messen, wenn das Material einen Widerstand von höher als 10^10 Ohm aufweist oder ungleichmässig gewebt ist.
Unterschiedliche Kategorien von Materialien für den ESD-Schutz
Im Bereich des ESD-Schutzes gibt es verschiedene Materialien, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und sich für bestimmte Anwendungen eignen. Bei der Klassifizierung der Materialien im ESD-Schutz gibt es vier Kategorien. Diese lauten wie folgt:
- Abschirmende Materialien
- Leitfähige Materialien
- Dissipative Materialien
- Isolierende Materialien
Abschirmende Materialien für den ESD-Schutz
Diese Kategorie im ESD-Schutz wirken wie ein Faradayscher Käfig. Sie verhindern einen Stromdurchgang und dämpfen die Energie, die bei einer elektrostatischen Entladung freigegeben wird. Sie enthalten meist ein leitfähiges (weniger als 103 Ω) Metall- oder Karbonelement, welches das Spannungsfeld verkleinert oder reflektiert.
Leitfähige Materialien für den ESD-Schutz
Dagegen besitzen leitfähige Materialien einen geringen Widerstand (weniger als 104 Ω) und sorgen für ein schnelles Abfliessen der Ladung. Beispiele sind Metalle, Karbon und die Schweissschicht auf der Haut eines Menschen.
Dissipative Materialien für den ESD-Schutz
Dissipative Materialien haben einen Oberflächenwiderstand zwischen 104 Ω und 1011 Ω und gleichen Potentialdifferenzen in relativ kurzer Zeit aus.
Isolierende Materialien für den ESD-Schutz
Kommen wir zuletzt zu den isolierenden Materialien im ESD-Schutz. Diese hingegen besitzen einen hohen Oberflächenwiderstand von mindestens 1012 Ω und sind schwer zu erden. Statische Ladung bleibt lange an diesen Materialien bestehen. Beispiele sind Kunststoffe, Glas und Luft. Diese Eigenschaft stellt eine Gefahr dar und muss als Teil eines ESD-Programms unter Kontrolle gehalten werden.
Materialien für den ESD-Schutz richtig erkennen und kategorisieren
Anhand dieser Erläuterung sollten Sie nun in der Lage sein, entsprechende Schutzsymbole richtig zu lesen und zu erkennen, zu welcher Kategorie die entsprechenden Materialien für den ESD-Schutz gehören. In folgenden Beiträgen gehen wir weiterhin auf ESD-Verpackungen, Vorgehensweisen und die richtige Handhabung ein.